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Herz-Lungen-Wiederbelebung

Nicht nur bei einer sportlichen Aktivität, sondern in jeder Situation kann es zu einem plötzlichen Herztod kommen. Jemand sackt – meist ohne Vorwarnung – neben Ihnen zusammen. Auf Ansprechen reagiert die Person nicht mehr. Jetzt gilt es, zuerst die Atmung zu kontrollieren. Dazu schiebt man das Kinn des Bewusstlosen möglichst weit nach oben (Überstrecken des Kopfes), öffnet den Mund des Patienten und überprüft ca. 10 sec, ob Atemgeräusche vorhanden sind. Gleichzeitig achtet man darauf, ob Ausatemluft – am besten an der Wange – gefühlt wird und ob sich der Brustkorb bewegt. Ist dies der Fall, wird der Betroffene in die stabilen Seitenlage gebracht. Falls noch nicht geschehen, wird jetzt der Notruf 112 abgesetzt. Ist keine Atmung feststellbar, sollte der Ersthelfer mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen. Der Patient muss auf einer harten Unterlage liegen (z.B. auf dem Boden), der Oberkörper muss frei sein (evtl. mit einer Schere nachhelfen). Den Ballen einer Hand auf das untere Drittel des Brustbeins (Mitte des Brustkorbs) platzieren, den Ballen der anderen Hand auf die erste Hand aufsetzen. Mit gestreckten Armen wird nun 30 Mal gedrückt, so dass sich der Brustkorb ca. 5-6 cm senkt bzw. hebt. Zur Beatmung schließt man die Nase des Betroffenen, achtet darauf, dass der Kopf weiter überstreckt bleibt, und bläst zwei Mal Luft in den Mund des Bewusstlosen. Im Wechsel wird nun 30 Mal gedrückt, zwei Mal beatmet. Idealerweise kniet man bei diesem Vorgang neben dem Oberkörper des Patienten. Sollte ein Defibrillator (AED) in der Nähe sein, kann dieser auch von einem Laien eingesetzt werden. Die HLW wird so lange durchgeführt, bis idealerweise die Eigenatmung einsetzt oder der Rettungsdienst eintrifft.

Unterkühlung

Die Weihnachtsmärkte sind vorbei, die Plätzchen gegessen und die opulenten Festtagsmenüs verdrückt: Jetzt heißt es wieder für Bewegung zu sorgen. Viele warten schon gespannt auf eine tragfähige Eisdecke auf dem nächsten Weiher zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen. Und trotz des Klimawandels gibt es bestimmt wieder Gelegenheiten zum Skilaufen. Bei Unfällen während solcher Winteraktivitäten ist die Gefahr besonders groß, dass es zu gesundheitlichen Einschränkungen durch Unterkühlung kommt.
Um dem vorzubeugen sollte ein Ersthelfer bestimmte Punkte beachten. Wärmeerhaltung ist auch in den warmen Monaten lebensnotwendig, gleiches gilt natürlich besonders bei kalten Temperaturen. Decken oder Jacken sorgen für die Wärmeerhaltung von außen, warme, gezuckerte Getränke erwärmen den Betroffenen von innen. Aber entgegen der landläufigen Ansicht, Alkohol wärmt, darf dieser einem unterkühlten Patienten nicht gegeben werden, da Alkohol die Gefäße weitet und die Unterkühlung weiter beschleunigen würde. Eine Rettungsdecke wird richtig angewandt, wenn die goldene Seite nach außen zeigt (gold zeigt zur Sonne). Die Erwärmung sollte langsam erfolgen, wobei ständig Bewusstsein, Atmung und Körpertemperatur überprüft werden sollte. Der Rettungsdienst ist unter der Notrufnummer 112 zu verständigen, wenn sich trotz der Maßnahmen keine Besserung zeigt.

Gefahren durch Ersticken

Die Tage werden wieder wärmer, der Garten bzw. der Balkon wird zum zweiten Wohnzimmer. Nicht nur lästig sondern auch gefährlich ist es, wenn sich ungebetene Besucher, z.B. Wespen und Bienen, über unsere Getränke hermachen.

Kommt es nach einem versehendlichem Verschlucken zum Stich in den Rachenraum, besteht Lebensgefahr. Durch das Anschwellen der Schleimhäute bzw. der Zunge werden die Atemwege verengt und der Betroffene droht zu ersticken. Hier muss schnell gehandelt werden. Um die Schwellung so gering wie möglich zu halten, sollte sofort mit der Kühlung der betroffenen Körperstelle begonnen werden. Dies kann von außen durch einen kalten Umschlag oder Eisbeutel geschehen, aber auch von innen durch das Lutschen eines Speiseeises oder auch eines Eiswürfels. Steht kein Eis zur Verfügung, tragen kalte Getränke ebenfalls zur Linderung bei. Bringen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg und leidet der Patient unter Atembeschwerden, sollte der Notarzt unter der Notrufnummer 112 verständigt werden.

Schlaganfall

Ablagerungen in den Arterien des Gehirns, oft in Verbindung mit Bluthochdruck, führen nicht nur bei älteren Menschen zum Schlaganfall. Durch die Drucksteigerung kann eine Arterie im Gehirn platzen. Blut- und Sauerstoffversorgung sind teilweise unterbrochen und es kommt zu Funktionsausfällen. Der Patient klagen häufig über plötzliche Kopfschmerzen, kämpft mit Übelkeit und teilweisem Erbrechen und  hat häufig einen steifen Nacken. Angehörige erkennen einen Schlaganfall  an Gesichtslähmungen mit herabhängenden Mundwinkeln, Halbseitenlähmung (einseitiger Ausfall der Arme und Beine), Seh- und Sprachstörungen des Patienten sowie Schluckbeschwerden (Achtung: Erstickungsgefahr). Für die Angehörigen gilt es nun, schnellstmöglich den Notruf abzusetzen. Bis Notarzt oder Rettungsdienst eintreffen, Atmung und Kreislauf kontrollieren sowie den Patienten zudecken. Wenn der Erkrankte bei Bewusstsein ist, Oberkörper hoch lagern und die gelähmten Körperteile polstern. Den Erkrankten wenn möglich nicht alleine lassen. Wenn Rettungsdienst oder Notarzt vor Ort sind, sämtliche Beobachtungen schildern – auch Medikamenteneinnahme.

Amputationsverletzungen

Die heißen Sommertage sind vorbei, viele Kachelofenbesitzer nutzen die letzten schönen Tage, um sich einen Holzvorrat zuzulegen. Bei der Arbeit mit Axt oder Kreissäge kann es zu schweren Verletzungen bis hin zu Amputationen kommen.
Als Ersthelfer setzt man in diesem Fall so schnell wie möglich den Notruf ab. Vorrang hat jetzt die Wund-versorgung des Patienten (Wunde steril abdecken) bzw. die Schockbekämpfung (Hochlagern der Füße).
Das abgetrennte Körperteil (Amputat) wird so wie es vorgefunden wird, in ein steriles Verbandsmaterial (z.B. Verbandstuch, Mullkompresse) eingewickelt. Dann legt man es in einen wasserdichten Plastikbeutel. Ein zweiter Plastikbeutel wird mit Wasser, bestenfalls gemischt mit Eis, gefüllt. Der Beutel mit dem Amputat wird nun so in den zweiten Beutel gesteckt, dass das Amputat nicht mit dem Wasser in Berührung kommt (s. Bild). Nach Eintreffen des Rettungsdienstes wird diesem das Amputat übergeben.

Hitzeerschöpfung

Hohe Temperaturen, Sonnenschein – viele unterschätzen die Gefahren, die bei großer körperlicher Anstrengung (wie z. B. Radln, Arbeit und Sport) bei so einem Wetter drohen. Versäumt man es, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, wird der Kreislauf zusätzlich belastet und es kann zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen. Der Betroffene ist erschöpft, sieht sehr blaß aus, fröstelt (bei einer Pulsmessung hätte der Kranke einen schnellen und kaum tastbaren Puls). Tritt dieser Fall ein, sollte sich der Betroffene hinlegen und – trotz der hohen Temperaturen – zudecken. Den Flüssigkeitsmangel gleicht man schnellstmöglich mit „Iso-Drinks“, Mineralwasser, Tee o.ä. aus. Auf keinen Fall darf der Betroffene Alkohol zu sich nehmen. Während einer längeren Ruhephase kann sich der Kreislauf wieder vollständig erholen.

Kommt es aufgrund einer Hitzeerschöpfung zur Bewusstlosigkeit, sollte man unbedingt einen Arzt oder den Rettungsdienst verständigen.